2. Briefmarkenausgabe der Philatelie Liechtenstein am 2. Juni 2020
Panorama – Gewässer
Die beliebte Sondermarkenserie mit Natursujets aus Liechtenstein findet mit zwei Gewässern ihre Fortsetzung. Die Panoramamotive von Fotograf Dietmar Walser wurden erneut im Rahmen eines landesweiten Fotowettbewerbs des Fotoclubs Spektral auserkoren. Die beiden Panoramaansichten sind jeweils in der Mitte geteilt, sodass daraus vier Briefmarken entstanden sind. Sie zeigen das Gebiet «Schwabbrünnen» (links und rechts, Wertstufe je CHF 1.00) und den «Valünerbach» (links und rechts, Wertstufe je CHF 1.00) und finden sich je zweimal auf einem Achterbogen. In Liechtenstein sind vorwiegend Fliessgewässer beheimatet. Neben dem Rhein und dem Binnenkanal gibt es zahlreiche kleinere Bäche. Der Valünerbach fliesst durch die malerische Landschaft des heimischen Alpen- und Naherholungsgebiets und den auf 1’300 Metern über Meer gelegenen Gänglesee in Steg/Triesenberg.
Daneben finden sich im Kleinstaat auch einige stehende Gewässer wie kleine Seen und Weiher, so auch im Naturschutzgebiet Schwabbrünnen der Gemeinden Eschen, Planken und Schaan. Das seit 1962 ausgewiesene Naturreservat, ein bedeutendes Flachmoor, ist ein Paradies für Edel- und Dohlenkrebse, Wasserskorpione, Libellen und Heimat zahlreicher Amphibien sowie Bisamratten, Graureiher, Eisvögel und Zwergtaucher.
150. Geburtstag Egon Rheinberger
Mit einem dreiteiligen Sonderblock gedenkt die Philatelie Liechtenstein dem 150. Geburtstag des Architekten und Künstlers Egon Rheinberger (†1936). 1870 in Vaduz geboren, zog es Rheinberger nach Abschluss des Gymnasiums zum Kunststudium nach München. Seinem Interesse an Burgen des Mittelalters ging er bereits in jungen Jahren auf verschiedenen Reisen nach. Dabei entstand in Südtirol die «Skizze der Ruine Maultasch bei Eppan» (Wertstufe CHF 1.30). Egon Rheinberger machte sich jedoch insbesondere als Architekt einen Namen. 1899 begann er seine Tätigkeit bei Fürst Johann II. von Liechtenstein und führte Arbeiten an den Burgen Liechtenstein und Kreuzenstein in Niederösterreich aus.
Für das Land Liechtenstein von grosser Bedeutung ist der von Rheinberger initiierte und durchgeführte Wiederaufbau der damaligen Burgruine Gutenberg in Balzers in den Jahren 1905 bis 1912. Daran erinnert das zweite Wertzeichen des Sonderblocks mit dem Ausschnitt einer «Wandmalerei auf Burg Gutenberg» (Wertstufe CHF 2.20). Ein «Portrait von Egon Rheinberger» (Wertstufe CHF 2.80) rundet die von Hans Peter Gassner gestaltete und mit Heissfolienprägung in Gold veredelte Sonderausgabe ab.
SEPAC – Kunst aus der staatlichen Sammlung
Ein Werk des amerikanischen Künstlers Matt Mullican aus dem Kunstmuseum Liechtenstein ziert die diesjährige SEPAC-Marke des Fürstentums. Der Zusammenschluss von dreizehn kleinen Postgesellschaften Europas gibt jährlich Wertzeichen zu gemeinsamen Themen heraus. In diesem Jahr sind es Kunstwerke aus den staatlichen Sammlungen.
«Untitled (Indian Banner: World)» (Wertstufe CHF 1.50) aus dem Jahr 1982 ist im Original ein über zwei mal zwei Meter grosses bedrucktes Banner aus Baumwolle. Es zeigt einen stilisierten Globus in einem roten Rahmen.
Die Sammlung des Kunstmuseums beherbergt mehrere Werke des 1951 in Kalifornien geborenen Künstlers. Leben und Tod, Lebensraum und Gesellschaft sowie die Wahrnehmung der Welt sind Themenfelder, die Matt Mullican aus seiner Erfahrung mit der Welt generiert. Um gesellschaftliche Strukturen und Phänomene zu ordnen und zu erklären, erschafft er eine eigene, ganz individuelle Kosmologie, die er in Zeichnungen, Bildsammlungen und imaginären Stadtstrukturen umsetzt und deren zentrale Motive sich durch sein gesamtes Werk ziehen. Farben, Formen, Zeichen und Modelle bilden hierbei seine symbolische und visuelle Systematik.
Olympische Sommerspiele in Tokyo
Nach 56 Jahren kehren die Olympischen Sommerspiele in die japanische Grossstadt Tokyo zurück. Vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 messen sich mindestens 206 Nationen mit über 11’000 Athleten und Athletinnen in insgesamt 33 Sportarten und 50 Disziplinen. Dafür wurde das alte Olympiastadion von 1964 abgerissen und durch einen rund 1,1 Milliarden Euro teuren Neubau ersetzt. 68’000 Zuschauer fasst das Bauwerk, in welchem die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie die Sportarten Leichtathletik und Fussball ausgetragen werden.
Für die Gestaltung der liechtensteinischen Olympiamarken beauftragte die Philatelie wie immer eine Kunstschaffende aus dem Austragungsland. Keiko Yamano malte die beiden Motive «Synchronschwimmen» (Wertstufe CHF 1.70) und «Judo» (Wertstufe CHF 2.80) in Acryl. Die Künstlerin arbeitete bis zum Jahr 2000 als Hochschuldozentin für Linguistik in Japan. Ein gesundheitlicher Schicksalsschlag und die damit verbundene Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit führte sie zur Malerei. Die meisten ihrer Werke fertigt sie mit traditionellen japanischen Farben in Öl, aber auch die Kunst der Kalligrafie beherrscht sie. Ihre Arbeiten zeigt sie überwiegend an Ausstellungen in ihrer Heimat Tokyo.
Hinweis:
Aufgrund der Coronakrise wurden die Olympischen Sommerspiele, die vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 in Tokyo stattgefunden hätten, um ein Jahr verschoben und finden neu vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 unter dem Titel «Tokyo 2020» statt, was in der langen Geschichte der Olympischen Spiele noch nie vorgekommen ist. Da der Entscheid erst nach Drucklegung all unserer Produkte gefällt wurde, können wir die Briefmarkenausgabe zu den Olympischen Sommerspielen 2020 leider nicht mehr stoppen, die Marken werden trotzdem wie angekündigt am 2. Juni 2020 erscheinen.
Aus diesem Grund werden Sie am 2. Juni 2020 Briefmarken mit einem gewissen Seltenheitswert in den Händen halten. Die Marken mit dem Datum, an dem die Olympischen Spiele nie stattgefunden haben, werden Sie später in Ihrer Sammlung stets an das denkwürdige Jahr 2020 erinnern, als eine weltweite Pandemie in die Geschichte eingegangen ist.